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Musikalische
Dokumentation
Ferdinand Weiss
Konzert-Gespräch-Ausstellung
Wien 1996, 32S., Ill.,
Notenbeisp. |
Selbstdarstellung:
Nachdem ich relativ spät die Musik für mich entdeckt habe und in einem
Alter, in dem üblicherweise die Ausbildung abgeschlossen sein sollte,
erst mit dem Studium begonnen habe, ist mein Selbstverständnis als
Musiker auch dadurch geprägt, dass ich alles, was man als Kind intuitiv
aufnimmt, als Erwachsener intellektuell reflektieren musste.
Vielleicht ist es nicht mehr ganz zeitgemäß, aber die Beherrschung des
Handwerks ist für mich noch immer die Voraussetzung jeder
kompositorischen Tätigkeit.
Dass ich als Komponist eine stilistische Entwicklung durchgemacht habe,
ist ganz natürlich - es wäre bedenklich, wenn es zwischen Jugend- und
Alterswerken keine Unterschiede gäbe! - Gegen meine innere Überzeugung
habe ich aber nie komponiert, auch wenn es opportun und Erfolg
versprechend gewesen wäre und vielleicht dem "Zeitgeist" mehr
entsprochen hätte.
Zwei kontrastierende Elemente prägen mein Oeuvre: einerseits großer
Ernst, andererseits Parodie, Humor und Sarkasmus - beides entspricht
wahrscheinlich meiner Persönlichkeitsstruktur.
Technik hat mich nie sonderlich interessiert: eine einzige Blüte finde
ich faszinierender als alle Computer dieser Welt, so wie ich auch weder
Auto noch Führerschein besitze.
Musik ist ein Lebenselement, minderwertige Musik ist ein Greuel. Musik
kann vielerlei Facetten haben: sie kann der inneren Bereicherung dienen,
sie kann aufwühlen, trösten, sie kann Vergnügen bereiten - zu Spaß und
Unterhaltung sollte sie nicht missbraucht werden!
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