Musikalische Dokumentation

Ferdinand Weiss

Konzert-Gespräch-Ausstellung

Wien 1996, 32S., Ill., Notenbeisp.

 

Inhalt:

Seite:

   

Programmfolge des Konzertabends

5

August Breinigere: Vorwort

6

Ferdinand Weiss: Selbstdarstellung

8

Werner Schulze: Für Ferdinand

9

Ferdinand Weiss - Werkverzeichnis

13

Tonträgerverzeichnis

23

Literatur von und über Ferdinand Weiss

24

Die Ausstellung [Bearbeitung Liselotte Theiner]

26

 

Selbstdarstellung:

Nachdem ich relativ spät die Musik für mich entdeckt habe und in einem Alter, in dem üblicherweise die Ausbildung abgeschlossen sein sollte, erst mit dem Studium begonnen habe, ist mein Selbstverständnis als Musiker auch dadurch geprägt, dass ich alles, was man als Kind intuitiv aufnimmt, als Erwachsener intellektuell reflektieren musste.
Vielleicht ist es nicht mehr ganz zeitgemäß, aber die Beherrschung des Handwerks ist für mich noch immer die Voraussetzung jeder kompositorischen Tätigkeit.
Dass ich als Komponist eine stilistische Entwicklung durchgemacht habe, ist ganz natürlich - es wäre bedenklich, wenn es zwischen Jugend- und Alterswerken keine Unterschiede gäbe! - Gegen meine innere Überzeugung habe ich aber nie komponiert, auch wenn es opportun und Erfolg versprechend gewesen wäre und vielleicht dem "Zeitgeist" mehr entsprochen hätte.
Zwei kontrastierende Elemente prägen mein Oeuvre: einerseits großer Ernst, andererseits Parodie, Humor und Sarkasmus - beides entspricht wahrscheinlich meiner Persönlichkeitsstruktur.
Technik hat mich nie sonderlich interessiert: eine einzige Blüte finde ich faszinierender als alle Computer dieser Welt, so wie ich auch weder Auto noch Führerschein besitze.
Musik ist ein Lebenselement, minderwertige Musik ist ein Greuel. Musik kann vielerlei Facetten haben: sie kann der inneren Bereicherung dienen, sie kann aufwühlen, trösten, sie kann Vergnügen bereiten - zu Spaß und Unterhaltung sollte sie nicht missbraucht werden!