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		 |  | Musikalische 
		Dokumentation Rüdiger Seitz 
		(1927-1991) 
		Konzert-Vortrag-Ausstellung Wien 1995, 31 S., Ill., 
		Notenbeisp. | 
	
		| Selbstdarstellung:
 Geboren am 24.1.1927 in Leoben. Mittelschule mit Matura. Von 1943 - 45 
		Kriegsdienst. Beding! durch diesen und die Wirren der Nachkriegszeit 
		vorerst ungeregelte Studien in Graz, ab 1950 Studium an der 
		Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (heute 
		Musikhochschule). Hauptfächer Orgel (Klasse Prof. Karl Walter) und 
		Komposition (Klasse Prof. Alfred Uhl). Abschluss mit künstlerischen 
		Reifeprüfungen (heute O1Elome). 1953 bzw. 1954 Kompositions-Meisterkurs 
		bei Joh. Nep. David. Ergänzende Studien an der Universität Wien.
 1963 Theodor Körner-Preis für Wissenschaft und Kunst In den siebziger 
		Jahren Förderungspreis der Stadt Wien 1970 Titel Professor
 Ab 1957 Aufbau einer Theorie- und Kompositionsklasse am Konservatorium 
		der Stadt Wien. Ab 1965 Abteilungsleiter für Musikpädagogik an dem 
		genannten Institut. Ab 1974 Lehrbeauftragter am Musikwissenschaftlichen 
		Institut der Universität Wien.
 P. S. Ein für meine Altersklasse nicht ganz untypischer Lebensverlauf. 
		Durch Krieg und Nachkrieg ein normaler Studienweg verunmöglicht. 
		Förderung, welcher Art auch immer, hat es einfach nicht gegeben. Allein 
		das Aufbringen der Studiengebühren für das jeweils nächste Semester 
		hat-harte, artfremde Tätigkeiten erfordert; für heutige Studenten 
		ziemlich unvorstellbare Gegebenheiten. -
 Dies soll keinesfalls als Klage gewertet werden; im Gegenteil: all 
		diesen Widrigkeiten stand eine innere und äußere Aufbruchsstimmung 
		entgegen, ein freudiger Zukunftsglaube, die durch nichts aufzuwiegen 
		gewesen wären.
 "... die Leitideen zu veranschaulichen, die dem Musiktheorieunterricht 
		am Konservatorium der Stadt Wien zugrunde liegen. Diese könnten 
		schlagwortartig in ihren Grundsätzen wie folgt formuliert werden:
 Freihalten des Unterrichtes von Orthodoxie und Akademismus. Notwendige 
		Klarstellung, dass die Beherrschung des Tonsatzes nicht Wissenschaft 
		ist, sondern hochdifferenziertes Handwerk; es ist selbstverständliche 
		Voraussetzung dort, wo Musik Kunst werden soll. Feststellung~ dass Kunst 
		ein vollkommen eigenständiges Phänomen ist, das zu seiner Rechtfertigung 
		keinerlei der Wissenschaft entlehnter Akzidentien bedarf. Erweiterung 
		des musikalischen Horizontes und Schärfung des Urteilsvermögens. Aufgabe 
		des Lehrers kann es nicht se~ dem Schüler die eigene Art des Schaffens 
		aufzudrängen, sondern vielmehr zu versuchen, ihm auf dessen persönlichen 
		Weg weiterzuhelfen.
 Nicht zuletzt die Erkenntnis für den Lehrer, wie viel er selbst von 
		seinen begabten Schülern zu lernen vermag."
 
		1 vgl.: Rüdiger Seitz: Grundsätzliches zum 
		Musiktheorieunterricht der vergangenen zehn Jahre arn Konservatorium der 
		Stadt Wien, in: Musiklehranstalten der Stadt Wien. Konservatorium 
		-Musikschulen - Kindersingschule 1960 -1970. Hrsg. v. Verein der Freunde 
		der Musiklehranstalten der Stadt Wien. - Wien: 1970, S. 30-31 |