Musikalische Dokumentation

Paul Kont

Ausstellung

Wien 1986, 32S., Ill., Notenbeisp.

 

Inhalt:

Seite:

   

Programmfolge des Konzertabends

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Paul Kont - Zitate

6

Hartmut Krones: Erneuerung der Musik aus dem Geiste der Natur. Paul Konts Musiksprache im Lauf von vier Jahrzehnten.

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Paul Kont - Werkverzeichnis

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Die Ausstellung [Bearbeitung Liselotte Theiner]

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Selbstdarstellung:

Aus der Rede anläßlich der Verleihung des Würdigungspreises des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst 1976:
„ . . . daß die Jury einen Tonsetzer ausersehen hat, der mit seiner Arbeit seit den Jahren einer gewissen Altersreife immer mehr in ein rechtes Niemandsland geraten ist, das Land, das nicht sein kann, weil es nicht sein darf — ich meine den unwirklichen Streifen zwischen der gewachsenen Musik von gestern und den desparaten neuen Strukturen, die eine noch, die anderen schon weltweit legitimiert.“
{1977)
Über die von Kont seit frühen Anfängen entwickelte Komposition mit „metrischen Motiven“:
„ . . . die, roh gesagt, darin besteht, daß nicht nur die rhythmische Gestalt (wie schon in der antik-griechischen Dichtung, bzw. deren musikalischer Deklamation), sondern vor allem auch die melodische Form aus den Formen der gebundenen Dichtung: Vers, Versfuß, Strophe, Reim usw. abgeleitet ist.“
(1965)
Aus dem „Entwurf der neuen Tonalität“:
„Die Verabsolutierung der temperierten Stimmung, die tonale Entfunktionalisierung der zwölf Töne und ihre Degradierung zu bloßen Tonorten hat zur Erstarrung des allgemeinen Tongeschehens geführt. In der Folge wurde tonorganische Entwicklung unmöglich; an ihre Stelle trat die materielle Zerteilung.“
(1971)
Aus einem Vortrag an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien über „Medienkomposition“:
„Das Problem ist, daß es gar keine Kommunikation von Kunst gibt, sondern nur eine von Inhalten, und wenn diese gut ist im Sinne der Ausprägung und tauglich im Sinne der Weiterwirkung, dann eben ist sie selbst Kunst. So war das seit den Anfängen, als kultische Inhalte vermittelt wurden und aus dem Modellhaften des Vorgangs unversehens der Begriff der Kunst erwuchs. Das aber steht im vollkommenen Gegensatz zu der Rolle, die wir den technischen Medien zuzuweisen geneigt sind: der des bloßen Überträgers. Stimmt diese Rolle, so heißt das, daß wir etwas falsch machen; machen wir aber etwas falsch, so müssen wir die Sache untersuchen.“
(1974)