Selbstdarstellung:
Aus der Rede anläßlich der Verleihung des Würdigungspreises des
Bundesministeriums für Unterricht und Kunst 1976:
„ . . . daß die Jury einen Tonsetzer ausersehen hat, der mit seiner
Arbeit seit den Jahren einer gewissen Altersreife immer mehr in ein
rechtes Niemandsland geraten ist, das Land, das nicht sein kann, weil es
nicht sein darf — ich meine den unwirklichen Streifen zwischen der
gewachsenen Musik von gestern und den desparaten neuen Strukturen, die
eine noch, die anderen schon weltweit legitimiert.“
{1977)
Über die von Kont seit frühen Anfängen entwickelte Komposition mit
„metrischen Motiven“:
„ . . . die, roh gesagt, darin besteht, daß nicht nur die rhythmische
Gestalt (wie schon in der antik-griechischen Dichtung, bzw. deren
musikalischer Deklamation), sondern vor allem auch die melodische Form
aus den Formen der gebundenen Dichtung: Vers, Versfuß, Strophe, Reim
usw. abgeleitet ist.“
(1965)
Aus dem „Entwurf der neuen Tonalität“:
„Die Verabsolutierung der temperierten Stimmung, die tonale
Entfunktionalisierung der zwölf Töne und ihre Degradierung zu bloßen
Tonorten hat zur Erstarrung des allgemeinen Tongeschehens geführt. In
der Folge wurde tonorganische Entwicklung unmöglich; an ihre Stelle trat
die materielle Zerteilung.“
(1971)
Aus einem Vortrag an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in
Wien über „Medienkomposition“:
„Das Problem ist, daß es gar keine Kommunikation von Kunst gibt, sondern
nur eine von Inhalten, und wenn diese gut ist im Sinne der Ausprägung
und tauglich im Sinne der Weiterwirkung, dann eben ist sie selbst Kunst.
So war das seit den Anfängen, als kultische Inhalte vermittelt wurden
und aus dem Modellhaften des Vorgangs unversehens der Begriff der Kunst
erwuchs. Das aber steht im vollkommenen Gegensatz zu der Rolle, die wir
den technischen Medien zuzuweisen geneigt sind: der des bloßen
Überträgers. Stimmt diese Rolle, so heißt das, daß wir etwas falsch
machen; machen wir aber etwas falsch, so müssen wir die Sache
untersuchen.“
(1974) |